
Türkische A400M.
Die türkische Luftwaffe muss aktuell auf zwei Airbus A400M samt Crews verzichten, die wenige Stunden vor dem russischen Angriff auf die Ukraine am Flughafen Kiew-Boryspil angekommen waren – und seither dort festsitzen. Was hatten die Flugzeuge geladen?
In der Nacht vom 23. auf den 24. Februar 2022 machten sich zwei A400M der türkischen Luftwaffe kurz nacheinander von Ankara und Eskişehir aus auf den Weg in die ukrainische Hauptstadt Kiew. Die Militärtransporter landeten in den frühen Morgenstunden auf dem Kiewer Flughafen Boryspil – die erste um 3.47 Uhr Ortszeit, die zweite um 4.49 Uhr.
Nur wenige Stunden später passierten die ersten russischen Soldaten die Grenze zur Ukraine, russische Flugzeuge und Helikopter griffen ukrainische Stellungen und Flugplätze an. Seither herrscht Krieg, auch der Flughafen Boryspil ist umkämpft – und die beiden türkischen A400M stehen noch immer dort herum. Allerdings fiel der Flughafen Boryspil – im Gegensatz zum Antonow-Flugplatz bei Gostomel – den Russen nicht in die Hand.
Verhandlungen
Aus der Türkei ist zu hören, die Besatzungen der Flugzeuge seien in der türkischen Botschaft untergekommen, während die Regierung mit den beiden Kriegsparteien Russland und Ukraine über Datum und Uhrzeit für einen möglichen Rückflug nach Hause verhandle.

Die Ukraine setzt mit Erfolg die türkische Kampfdrohne Bayraktar TB2 ein. Berichte, wonach die A400M in letzter Minute Bayraktar-Drohnen nach Kiew brachten, wurden bisher nicht bestätigt.
Die A400M “warten derzeit auf dem Flughafen Boryspil, nachdem der Luftraum unmittelbar nach unserer Ankunft gesperrt wurde”, erklärte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar. Daraus ist zu schliessen, dass die Flugzeuge – zumindest zu diesem Zeitpunkt – noch intakt waren und nicht durch Kampfhandlungen beschädigt wurden.
Akar erklärte weiter, dass sich die A400M am 24. Februar 2020 nach dem Entladen ihrer Fracht bereits wieder startbereit gemacht hatten, wegen der Sperrung des Luftraums aber noch auf der Runway gestoppt worden seien und zurück auf ihre Parkposition rollen mussten. (Flugrevue)