Oberst Martin W. Dreher sendet uns folgende Gedanken zum Sonntag:
dass der Liberalismus aus sich selbst heraus keinen Sinn zu stiften vermag:
Was Arbatow damit meinte: Der Untergang des Kommunismus bedeutet nicht das „Ende der Geschichte“.
Wohl aber, dass der westliche Liberalismus ohne Feindbild nichts Substanzielles über sich zu erzählen weiss, vor allem, dass er das Utopieverlangen der Menschen nicht stillen kann.
Gerät dann auch noch die dürre Zentralidee der Zivilisation – der Fortschritt – unter Verdacht, nurmehr ein blosses, das Alltagsleben vieler Menschen nicht mehr besserndes Fortschreiten zu sein, werden die Orientierungsnöte in der liberalen Gesellschaft leicht zu einer Gefahr: Der untrainierte, von passiver Indifferenz gegenüber dem
“Anything goes ” erschlaffte Toleranzmuskel gibt nach – und muckt als Populismus auf.
Dies haben die Grünen erkannt und sind damit erfolgreich. Der ewige Friede schien ausgebrochen, Tendenz zu Multikulti und Internationalismus liessen und lassen die Wichtigkeit von Autonomie und Autarkie vergessen.
Die Folgen dieser Geisteshaltung hinterlassen ihre Spuren in der unverantwortlichen Abrüstung, der Art der Bewältigung der Pandemie von COVID 19 und der kurz- und langfristigen Energieversorgung der Schweiz.
Oder wie “miles gloriosus” die Friedenseuphorie nach dem Fall der Mauer charakterisierte:
“Aus gebotener Sparsamkeit pflegen wir einen billigen Optimismus
und passen mit vorauseilendem Gehorsam
unser Bedrohungsbild dem Finanzrahmen an,
den uns die Ignoranten und Systemveränderer noch überlassen haben.”
Trotz dieser nachdenklichen Zeilen wünsche ich Ihnen ein schönen Sonntag.
Martin W. Dreher